Stegher

Stegher

St. Georgen, Bozen

Heinrich und Roland Pircher

Die Lage erfordert Stehvermögen.

Um ermessen zu können, welche Mühe der Winzer vom Stegerhof auf sich nimmt, sollte man den alten Fahrweg nach Jenesien zu Fuß nehmen. Steil windet er sich den Hang hinauf und nimmt jedem den Atem – auch der grandiosen Aussicht wegen. Wer hier Wein anbaut, braucht ein gutes Stehvermögen, denn die teilweise extremen Steillagen lassen sich nicht mit schwerem Gerät befahren. Heinrich Pircher sagt lachend: „Die Terrassenmauern, die man von hier sieht, habe ich mit eigenen Händen gemauert.“

Eine erfolgreiche Weißwein-Tradition.

Eine erfolgreiche Weißwein-Tradition.

Die jahrelange, harte Arbeit hat sich gelohnt. Denn rund um den Stegerhof wächst auf einem Höhenniveau zwischen 500 und 600 Metern ein Spitzenwein. Vor allem die Chardonnay-Trauben fühlen sich auf dem lehmhaltigen Porphyrboden wohl und danken es dem Winzer im Herbst mit einem ausgereiften goldgelbem Saft, der anschließend in den Kellern der Bozner Kellerei seine feine Eleganz entwickelt. Dort arbeitet auch Sohn Roland, der den Weinhof einmal übernehmen wird. Er will die erfolgreiche Weißwein-Tradition, die sein Vater auf den Steilhängen begründete, weiter fortsetzen.

Auch Rebstöcke haben "Augen".

An der Hausfassade sind zwei Fresken aufgemalt, der Heilige Florian und der Heilige Urban. Der erste soll den Hof vor einer Feuersbrunst bewahren, der zweite die Rebstöcke beschützen. Über 400 Jahren bewirtschaften die Pirchers schon den Hof der ursprünglich einmal Stegher hieß. Das Glück wohnte seit dem Jahr 1651 immer mit unter dem Dach. „Man kann in dieser Lage nur mit Leidenschaft und persönlichem Einsatz Weinbau betreiben“, sagt Heinrich Pircher, der sich an manchen ruhigen Tagen mit einem Glas Chardonnay und der fast unendlich weiten Aussicht von Bozen bis zum Mendelkamm belohnt. Auch Rebstöcke haben „Augen“, sagt man – und vielleicht fühlen sie sich ja auch deshalb hier oben so wohl …

Auch Rebstöcke haben
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