Mock
Leitach
WEINBAUER MIT WEITSICHT.
Unser Mockhof liegt auf etwa 500 Meter Höhe im Eisacktal, da weht manchmal schon ein ganz schön kalter Wind herunter. Für unseren Weißwein ist das ideal, der braucht Abkühlung in der Nacht und Wärme am Tag. Früher standen hier nur rote Sorten. Aber in den 70er Jahren habe ich die ersten hundert Stöcke mit Sauvignon-Reben gepflanzt. Da haben sie mich für verrückt erklärt. “Der spinnt, der Mock“, haben sie gesagt, “das geht hier nicht.” Und wie es ging! Das wurde ein Superwein und heute haben wir auf unseren Flächen nur noch weiße Trauben, vor allem Sauvignon.
MAN MUSS IDEEN HABEN.
Inzwischen macht ja mein Sohn Armin fast die ganze Arbeit, ich helfe ihm, wo ich kann. Der ist wie ich, gibt sich auch nie mit dem zufrieden wie es ist. Der hat immer wieder Ideen, was man verbessern könnte. Zum Beispiel der kleine Weinberg-Traktor, den habe ich über zehn Jahre mitentwickelt. Mit dem fährt Armin durch die steilen Terrassen und kann fast auf der Stelle damit wenden ohne umzufallen. Jetzt baut eine Firma ihn sogar in Klein-Serie.
MEINE VORFAHREN WÜRDEN SICH WUNDERN.
Armin Platter: Unser Hof ist uralt. Der ist schon 1275 in alten Urkunden erwähnt. Das waren aber noch ganz andere Zeiten: unsere Vorfahren mussten kämpfen, kämpfen, kämpfen gegen alle Widrigkeiten der Natur. Mein Vater hat als junger Winzer noch die Erde im Korb jedes Frühjahr wieder hinaufgetragen, weil der Regen sie heruntergeschwemmt hatte. Heute sind unsere Weinberge begrünt, das hilft gegen die Erosion und freut die Bienen. Wir säen Gelbsenf ein, auch Hafer und Klee. Weinbauer zu sein, ist nicht irgendein Beruf. Das geht nur mit Liebe zur Natur und mit Leidenschaft für die Tradition. Wenn ich mir vorstelle, meine Vorfahren könnten mich auf dem Weinberg-Traktor sehen, die würden sich wundern und freuen.