Huck am Bach
St. Magdalena
Wie der Vater so der Sohn.
Seht euch diese Mauern an! Jeder Stein musste aus dem Steinbruch hierher geschleppt und dann zu diesen gewaltigen Mauern aufgeschichtet werden. Sieben Meter sind einige von ihnen hoch. Manchmal frage ich mich, wie viele Trauben muss man eigentlich ernten, bis sich so eine Mauer amortisiert. Jetzt bin ich 73 Jahre alt und stehe noch immer jeden Tag im Weinberg. Zum Glück übernimmt mein Sohn Hannes inzwischen die Hauptarbeit, aber bei uns zählt einfach jede Hand. Es ist ja Handarbeit, was wir hier machen, da kann man nicht viel mit Maschinen ausrichten. Der Weinberg lässt mir sogar Nachts keine Ruhe. Manchmal stehe ich auf und gehe mit der Taschenlampe hinaus zu den Rebstöcken und sammle die Eulenraupen von den Stöcken. Die Raupen kommen nur in der Nacht und fressen die Blätter und die jungen Knospen. Die können einen furchtbaren Schaden anrichten. So ein Weinberg kennt eben viele Feinde, aber zum Glück noch viel mehr Freunde.
„GOTTFRIED, DU BLEIBST HIER!“
Ursprünglich hat mein Onkel den Huck-Hof betrieben und ich habe ihm dabei geholfen. Er hatte keine Kinder, und als ich schon überlegte, etwas anderes zu machen, sagte er eines Tages : „Gottfried, du bleibst hier!“ So bin ich dazu gekommen und habe es nie bereut. Unser Hof liegt wie in einem Trichter, so geschützt, und tagsüber brennt die Sonne wie in einem Brennglas auf die Reben. Das macht unseren St. Magdalener so besonders. Dieser Cuvee aus Vernatsch und Lagrein ist ja inzwischen berühmt. Manche Stöcke sind schon 60 Jahre alt und älter, aber auch Cabernet gedeiht hier wunderbar. Stimmt’s Hannes?
WIR LIEBEN TRADITIONEN.
Hannes Plattner: Wohl stimmt’s! Wir haben die Cabernet-Trauben seit ein paar Jahren in den etwas flacheren Lagen angepflanzt, die haben sich hervorragend entwickelt. Alte und junge Reben – die Mischung macht es, so wie bei mir und meinem Vater. Seine Erfahrung und meine Energie machen den Erfolg unseres Weinguts aus. Huck am Bach, der Name unseres Weinguts, ist übrigens ein alter Familienname Südtirols, so hieß schon ein Bürgermeister von Bozen im 16. Jahrhundert. Das zum Thema Traditionen.