Graf Huyn
Siebeneich
WIR MACHEN VIELES VON HAND.
Ich habe mir vor vielen Jahren überlegt: Wie kannst du ein solches Weingut betreiben und trotzdem noch ein Mensch bleiben? Das gab den Ausschlag, mich der Weinbaugenossenschaft Kellerei Bozen anzuschliessen. Der Steinerhof ist ja ein Familienbetrieb, oder, um genau zu sein: ein Ein-Mann-Unternehmen. Ohne den Rückhalt der Genossenschaft wäre das viel, viel schwieriger. Die Entscheidung von damals habe ich nie bereut, das war eine meiner besten Entscheidungen überhaupt. Jetzt konzentriere ich mich voll auf den Anbau der Trauben, das ist mit das Wichtigste. Wir machen ja vieles noch von Hand, die Ernte sowieso, aber auch das Auslichten des Laubs und andere Arbeiten. Von den Maschinen habe ich einige auf Elektrobetrieb umgestellt und den Strom dazu liefert mir meine Photovoltaik-Anlage auf dem landwirtschaftlichen Gebäude.
NACHHALTIGKEIT EIN GROSSES THEMA.
Auf unseren Flächen wächst vor allem Merlot, aber auch Gewürztraminer und Sauvignon Blanc. Mir ist wichtig, dass die Landwirtschaft weitgehend in Einklang mit der Natur stattfindet. Die Rebstöcke halte ich zum Beispiel mit einer Art Bürste von Gras und Beikräutern frei, der an den kleinen Weinbergtraktor angeschlossen wird. Ich lebe ja mit meiner Familie selbst inmitten des Weinberges, da überlegt man schon zweimal, welche Mittel man einsetzt. Nachhaltigkeit ist jedenfalls für mich ein großes Thema und diesen Weg will ich konsequent weitergehen.
ICH WILL EIN MENSCH BLEIBEN.
Früher wurden in Südtirol die Reben fast ausschließlich nach der Pergl-Methode angebaut. Inzwischen gibt es aber mehr und mehr moderne Drahtanlagen, die das Arbeiten erleichtern. Wir haben unsere Flächen komplett umgestellt. Auch das war eine Maßnahme, um nicht in Arbeit völlig zu versinken. Bei aller Liebe – ich will ein Mensch bleiben. Aber das habe ich ja schon gesagt.